Mit Datum vom 5. Oktober 2025 hatten Martin und Eckhard Höhns einen freundlichen Brief an unseren Bürgermeister geschrieben. Sie hatten da so einige Fragen wegen des Umzugs des LdW nach Bremen-Mitte. Mit ihrem Einverständnis dokumentieren wir einen Schriftwechsel. Hier zunächst der Brief:
Sehr geehrter Herr Bovenschulte,
wir sind der Meinung, dass es weiterhin dezentrale Krankenhäuser geben muss. Die Feuerwachen und Polizeistationen wurden in der Stadt so verteilt, dass die Einsatzkräfte kurze Wege zu den Einsatzorten haben. Schwerverletzte Personen (Unfallopfer) müssten auf dem kürzesten Weg in ein Krankenhaus transportiert werden.
- Möchten Sie im Notfall stundenlang durch die Gegend transportiert werden?
- Was ist, wenn das Krankenhaus Mitte evakuiert werden muss, z.B. Feuer, Wasserrohrbruch, Bombenentschärfung, Hackerangriff, multiresistente Keime und Corona?
- Gibt es überhaupt die Anzahl an Fahrzeugen, um das Krankenhaus Mitte zu evakuieren, und wo können die Patienten untergebracht werden?
- Wenn die Krankenwagen längere Wege von den Stadtteilen Links der Weser und der Gemeinde Weyhe zum Krankenhaus Mitte zurücklegen müssen, wer bezahlt die höheren Transportkosten?
- Haben Sie sich mal mit den Krankenwagenbesatzungen unterhalten, wie gut die Besatzungen mit den Krankenwagen durch die Stadt kommen?
Im Juli haben wir vormittags gesehen, wie sich ein Krankenwagen mit Blaulicht im Slalomkurs über die Erdbeerbrücke gequält hat. Was ist, wenn beim Automobilwerk Schichtwechsel ist? Wie sollen dann die Patienten über die Weserbrücken transportiert werden? Wenn die Krankenwagen länger unterwegs sind, stehen die Krankenwagen nicht für den nächsten Einsatz zur Verfügung. Stehen im Raum Bremen genug Krankenwagen plus Besatzung zur Verfügung, oder muss die Krankenwagen plus Besatzung aufgestockt werden?
Der Rettungshubschrauber ist zurzeit am Krankenhaus „Links der Weser“ stationiert, bleibt die Station dort, oder wird die Station zum Krankenhaus Mitte verlegt? Wenn die Hubschrauberstation am Krankenhaus „Links der Weser“ bleibt, wer bezahlt die Rückflüge vom Krankenhaus Mitte zur Hubschrauberstation? Aus logistischer Sicht ist ein Krankenhaus neben einer Hubschrauberstation sinnvoller.
Im letzten Herbst war ich als Besucher im Delme-Klinikum Delmenhorst https://www.delme-klinikum.de/ . Fahrtzeit mit dem Auto 22 Minuten und ca. 100 m bis 200 m vom Eingang gib es viele freie und kostenlose Parkplätze. Für das Personal gab es extra Parkplätze direkt vor den Gebäuden. Weiterhin wurde da ein großer Neubau errichtet. Auf der Station habe ich vom Pflegepersonal gehört, dass das Krankenhaus „Links der Weser“ hier Belegbetten hat. Auch das Personal von Krankenhaus „Links der Weser“ arbeitet hier .
Wie viel Personal ist schon vom Krankenhaus „Links der Weser“ zum Delme-Klinikum Delmenhorst gewechselt?
Wenn die Krankenwagen wegen Stau nicht über die Weser kommen, werden sie dann zum Delme-Klinikum Delmenhorst umgeleitet? Zumal der Stadtteil Huchting näher am Delme Klinikum Delmenhorst liegt, als am Krankenhaus Mitte.
Sind Sie, Herr Bovenschulte, und Ihre Senatsmitglieder schon mal in den Linienbus an der Haltestelle Kattenescher Weg eingestiegen und mit dem Bus/Straßenbahn zum Krankenhaus Mitte gefahren?
Nach Ihren Vorgaben sollen die Patienten und Besucher möglichst mit öffentlichen Nahverkehr zum Krankenhaus Mitte kommen, weil es nicht genügend freie kostenlose Parkplätze gibt. Oder ist es besser, wenn sich die Patienten aus dem Stadtteil Obervieland und Huchting gleich ins Delme-Klinikum Delmenhorst einweisen lassen. Im Moment noch können die Bewohner von Kattenesch und Kattenturm das Krankenhaus „Links der Weser“ zu Fuß erreichen.
Der Neubau Krankenhaus Mitte hat laut ChatGPT 400 Millionen Euro gekostet. Beim Spatenstich im Mai 2011 wurden ca. 230 Millionen Euro geschätzt.
Damals wurde dem Stadtteil Obervieland versprochen, danach das Krankenhaus „Links der Weser“ zu renovieren. Leider wurde der Neubau das Krankenhaus Mitte 170 Millionen Euro teuer und die Bauzeit hat sich um mehrere Jahre verzögert. Danach hatte die Stadt Bremen kein Geld mehr für die Renovierung vom Krankenhaus „Links der Weser“ weil das Geld für den Neubau Krankenhaus Mitte komplett verbraucht wurde. (https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/kosten-klinikum-links-der-weser-teurer-100.html) die Umzugskosten vom Krankenhaus „Links der Weser“ sind jetzt von 118 auf 170 Millionen Euro gestiegen.
Wer hat den Kostenvoranschlag erstellt? Was wurde diesmal alles im Kostenvoranschlag Umzug Krankenhaus „Links der Weser“ alles nicht berücksichtigt? Was ist, wenn der Umzug noch mehr Geld kostet als geschätzt? Was wird dann aus den Gebäuden „Links der Weser“?
[…]
Fazit für uns, wir lassen uns, wenn wir in ein Krankenhaus müssen, nur in die Roland Klinik oder Rotes Kreuz Krankenhaus oder Delme-Klinikum Delmenhorst einweisen, wenn es das Krankenhaus „Links der Weser“ nicht mehr gibt.
Bei der nächsten Bürgerschaftswahl machen wir unser Kreuz bei der Partei, die die Cannabis-Freigabe abschafft, die sinnlosen, sehr teuren Umzugspläne stoppt und das Krankenhaus „Links der Weser“ renoviert.
Mit freundlichen Grüßen
Martina und Eckhard Höhns
Der Brief landete bei der Senatskanzlei; diese hat es zur Beantwortung weitergeleitet an das Gesundheitsressort. Hier die Antwort der Pressesprecherin Lea Schunk vom 13. Oktober 2025.
Guten Tag Familie Höhns,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Die Senatskanzlei hat mir Ihr Anliegen weitergeleitet, da das Gesundheitsressort für die Bremer Kliniken zuständig ist.
Zu Ihren Fragen können wir Ihnen Folgendes sagen: Die Verlagerung des Klinikums Links der Weser (LDW) an das Klinikum Bremen-Mitte (KBM) soll unter anderem dazu beitragen, die Arbeitsabläufe zu verbessern. Am Klinikum Bremen-Mitte entstehen neue, moderne Räume. Arbeitsabläufe können somit neu und besser gestaltet werden. Darüber hinaus kommen die Patientinnen und Patienten ja nicht alle aus dem Bremer Süden, sondern aus dem gesamten Stadtgebiet und zu einem großen Teil aus dem Umland. Somit wird der Weg für manche nach der Verlagerung weiter und für andere kürzer. Am KBM werden alle Intensivstationen und die OP-Säle auf einer Ebene angesiedelt sein. Der fächerübergreifende Austausch wird dadurch deutlich vereinfacht. Die Notaufnahme am KBM wird (unabhängig von der Verlagerung) erweitert und modernisiert. Eine enge Verzahnung mit den Diagnose- und Eingriffsmöglichkeiten soll effizientere und bessere Behandlungen ermöglichen, damit Verlegungen nicht mehr notwendig sind. Es geht also nicht nur darum Kosten zu sparen, sondern die gesundheitliche Versorgung für alle Bremerinnen und Bremer sicherzustellen. Das funktioniert aber nur, wenn wir die vorhandenen Ressourcen sinnvoll einsetzen. Sie werden es bundesweit mitverfolgt haben, dass immer weniger Patientinnen und Patienten behandelt werden können, da in den Kliniken die Pflegekräfte fehlen, aber auch, weil heutzutage immer mehr Eingriffe ambulant erfolgen. Es stehen schon jetzt in ganz Deutschland und auch in Bremen viele Krankenhausbetten leer, daher ist diese Verlagerung langfristig wichtig, um in Bremen eine gute gesundheitliche Versorgung zu gewährleisten. Dazu wurde auch mit Niedersachsen gesprochen und Senatorin Claudia Bernhard hat sich dazu mit Gesundheitsminister Andreas Philippi aus Niedersachsen ausgetauscht. Der neuere Teil des LDW an der Senator-Weßling-Straße soll für das Nachnutzungskonzept genutzt werden, da hier eine Art ambulantes Versorgungszentrum entstehen soll.
Mehr Informationen zur Verlegung des LDW, auch zu den Kosten, finden Sie sehr ausführlich hier: www.gesundheitnord.de: Großes bewegen
Mit freundlichen Grüßen
Lea Schunk
Stellv. Pressesprecherin
Verständlich, dass sich Familie Höhns mit dieser Antwort nicht ganz ernst genommen fühlte. Ihre Antwort vom 15. Oktober 2025 hier:
Guten Tag Frau Schunk,
wir haben Herrn Bovenschulte angeschrieben, um von ihm direkt Antworten auf unseren Fragen zu bekommen.
Das Krankenhaus „Links der Weser“ wurde Ende der 60er extra dafür gebaut, um die Bevölkerung links der Weser im Notfall und allen anfallenden Behandlungen schnell versorgen zu können. Ihre Werbe-email von Ihrem Steuergeldvernichtungskrankenhaus Klinikum Bremen-Mitte (KBM) interessiert uns überhaupt nicht, und unsere Fragen wurden überhaupt nicht beantwortet. Wir lassen uns nur in Krankenhäusern links der Weser einweisen, weil die Krankenhäuser für uns besser zu erreichen sind.
Auch Ihre Umzugskosten von 170 Millionen Euro für die Verlagerung des Klinikums Links der Weser (LDW) an das Klinikum Bremen-Mitte (KBM) werden nicht reichen. Bei den Neubauten Klinikum Bremen-Mitte (KBM) sind die Kosten um ca. 74 % gestiegen. Wenn man von 118 Millionen Euro ausgeht, und 74 % = 87 Millionen dazurechnet, kostet uns Steuerzahler die Verlagerung des Klinikums Links der Weser (LDW) an das Klinikum Bremen-Mitte (KBM) 205 Millionen Euro. Für das Geld könnte man neben der Rettungshubschrauberstation ein neues Krankenhaus bauen.
Wir haben aus den Medien herausgehört und herausgelesen, dass die Krankenhausreform von Herrn Lauterbach deutschlandweit von den Menschen abgelehnt wird, und alle froh waren, dass er abgewählt wurde. Herr Lauterbach mag zwar ein sehr guter Mediziner sein, aber von Logistik, wie man schwer verletzte Notfallpatienten in sehr kurzer Zeit in ein Krankenhaus bekommt, hatte er keine Ahnung.
Was sagen Sie Angehörigen von Patienten mit schweren inneren Verletzungen oder starken inneren Blutungen nach einem Unfall oder Messerstichen in den Stadtteilen links der Weser, wenn der Krankenwagen nicht rechtzeitig über die Weserbrücken kommt und der Patient im Krankenwagen verstirbt? Pech gehabt, dass der Unfall links der Weser passiert ist.
Dass Sie kein Personal für KBM finden, darüber sollten sich in Ihrem Haus mal Gedanken machen, woran das liegt. Ist es das Gehalt, die Arbeitszeit, zu viel Arbeitszeit am Wochenende, zu viele Überstunden, zu lange Arbeitswege, keine kostenlosen freien Parkplätze, keine bezahlbare Wohnung in der Nähe des Krankenhauses, keine Kinderbetreuung während der Arbeitszeit, schlechtes Arbeitsklima, zu viel Stress während der Arbeit? Zumal es Bremen ca.11 % Arbeitssuchende gibt.
Das Personal des LDW, dass teilweise im Team seit Jahren zusammen arbeitet, möchtet zu 90 % nicht zum KBM wechseln. Daher müsste viel neues Personal gefunden werden.
Siehe hier die Aussagen des Personals vom LDW auf der Homepage www.volksbegehren-ldw.de.
Mit freundlichen Grüßen
Martina und Eckhard Höhns